Gedanken zum Wert Eigenart

Der Traum vom Fliegen – ein Traum, den ich öfter träumte, jedes Mal voller Freude, wenn er zu mir kam: Ich schwimme mit weit ausholenden Bewegungen durch die Luft, genieße es, selbst mein Fortkommen in der endlosen Weite des Horizonts zu gestalten, ich schwebe nicht, segle nicht, sondern bewege mich, ganz selbstverständlich die Luft durchteilend, im himmlischen Äther.

Der Traum endet immer damit, dass ich plötzlich falle und erschreckt aufwache. Die Schwerkraft presst mich nieder. Ich koste sehnsüchtig die letzten Erinnerungen an den Moment glücklicher Freiheit aus.

Über der Erde sein, überirdisch bleiben – ist es das, was du wolltest? Aber im Körper sein ist dein Los, dein Wille. Was verkörperst du?

In mir Atem, Luftraum, um uns und in uns Weite, zwischen uns Raum, Zwischenwort-Raum.

Ich schreibe dein Wort, präge es in Form. Ich bezeuge deine besondere Geschichte, begleite deinen Flug, und wir blicken gemeinsam darauf, was du geworden bist, trennen Schwere und Leichte voneinander.

Die Feder ist schwarz. Erde haftet an ihr. Ich sehe dich. Breite deine Schwingen weit aus. Du bist frei.